Mobilitätstraining / Schulung

Das Orientierungs- und Mobilitätstraining mit dem Blindenlangstock wurde Anfang der 70-er Jahre in Deutschland eingeführt und ist ein Schulungsprogramm für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen.

Es handelt sich um eine kassenärztliche Leistung die gesetzlich geregelt ist im SGB V, §33 Abs. 1, Satz 3.

Hierbei handelt es sich um eine

"Unterweisung im Gebrauch eines medizinischen Hilfsmittels", das ist in diesem Fall der weisse Langstock.
(Hilfsmittelverzeichnis PG 07, Pos.Nr.07.99.99. 6001 und 6002)

 Dieser Langstock reicht vom Boden bis ca. unter die Achsel , dient als Orientierungshilfe, bietet Schutz vor Hindernissen und gilt als anerkanntes Verkehrsschutzzeichen in der Öffentlichkeit.

Was wird trainiert?
- Sicherheit und Selbtsändigkeit bei der Orientierung und  Fortbewegung, ganz nach Ihrem Bedarf.

Dieser Bedarf wird im Rahmen eines Trainingsplanes zu Anfang mit Ihnen ermittelt. Die Schulung findet in Form von Einzelunterricht statt.

A) Zum Basistraining gehört:
- Übungen zur Fortbewegung mit einem sehenden Begleiter.

- Übungen zum Schutz des eigenen Körpers.

- Übungen zur Ausnutzung eines ggf. noch vorhandenen Sehrestes.
- Übungen zur Sensibilisierung der übrigen Sinne.
- Übungen zur Orientierung im Raum, Gebäude, Öffentlichkeit.

 - Suchtechniken am Tisch, am Boden.

 -Übungen zur Beurteilung des Verkehrsgeschehens.
- Übungen und Verhalten bei Straßenüberquerungen.
- Umgang mit verscheidensten Ampelanlagen.

B) Zum Langstocktraining gehört:

- Langstocktechniken, je nach individuellem Bedarf und
  in unterschiedlichen Situationen.
- Je nach Bedarf zusätzlicher Einsatz von anderen Hilfsmitteln wie: Monokular, mobile Vergrößerungshilfen, Laser-Langstock, Ultra-Body-Guard, Blinden-Kompass u.a. mehr.

Der weisse Langstock ist dabei ein Hilfsmittel, das bei

richtigem Gebrauch geeignet ist, die Sehbeeinträchtigung der Augen und die unzureichende Mobilität auszugleichen.
Mit den Langstocktechniken ist es möglich, sich sicher,

selbständig, zügig und sogar "elegant" fortzubewegen, da

er immer einen Schritt voraus ist und somit genügend Zeit

bleibt um angemessen zu reagieren.
Der Langstock wird beim Gehen rhythmisch vor dem Körper etwa

schulterbreit auf dem Boden von einer Seite zur anderen gependelt,

sodass immer der nächste Schritt abgesichert wird.

 Dadurch werden Hindernisse, Stufen, Treppen, Bordsteinkanten,

Ampelpfosten, Baustellenbereiche usw. rechtzeitig ertastet.

Der Langstock schützt bei richtiger Handhabung vom Boden

aufwärts bis auf Bauchhöhe und zur Seite hin über

beide Füsse schulterbreit.